Sattelzwang – Symptome, Ursachen und was kann ich tun?

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Dein Pferd beißt um sich, sobald du den Sattel auflegst? Es versucht, nach dir zu treten, wenn du angurtest? Vielleicht empfindest du dein Pferd beim Reiten als unnachgiebig und hart zu sitzen?

Sattelzwang ist ein Symptom für einen unpassenden Sattel. Sattelzwang äußert sich zum Beispiel beim Aufsatteln: dein Pferd schlägt mit dem Schweig, ist unruhig, versucht dich zu beißen oder schnappt nach dem Sattel. Beim Angurten zeigen sich ähnliche Verhaltensweisen. Ursache ist ein unpassender Sattel, Verspannungen, Schmerzen und Unwohlsein beim Satteln und Gurten. Abhilfe schafft die Kontrolle der Ausrüstung durch einen Sattler, die Wahl eines anatomischen Gurtes sowie die Entspannung der Muskulatur. Sattelzwang ist ein Hilferuf deines Pferde – nimm ihn ernst.

Welche Symptome ruft Sattelzwang hervor?

Vielleicht kennst du das Verhalten am Putzplatz. Du trägst deinen Sattel Richtung deines vierbeinigen Freundes und je näher du kommst, desto schlimmer wird es: Dein geliebtes, eben noch so freundlich dreinblickender Freund verwandelt sich in ein giftendes, Zähne bleckendes Ungeheuer.

Neben diesen Anzeichen haben wir auch schon Pferde gesehen, die superunruhig wurden, sobald diese ihren Menschen mit Sattel näher kommen sehen. Manche beißen in den Anbindestrick, den Anbindebalken oder auch gleich in deine Richtung.

Manche Pferde zeigen als Symptome des Sattelzwanges auch erst nach dem Aufsatteln erste Anzeichen, dass etwas nicht stimmt, beispielsweise beim Aufsitzen.

Ein starrer, gerade geschnittener Gurt löst bei vielen Pferden auch Sattelzwang aus. Die Muskulatur unter dem Brustkorb ist verspannt und kann deinem Pferd Schmerzen bereiten. WIr haben bessere Erfahrungen mit anatomischen Fellgurten gemacht.

Daneben kann Sattelzwang sich auch beim Reiten äußern: wenn dein Pferd sich nicht gut biegen und stellen lässt oder die Dehnungshaltung partout nicht einnehmen will, weil es den Rücken nicht loslässt. Dies können auch Symptome für Sattelzwang sein.

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Welche Ursachen hat Sattelzwang?

Bevor wir dir einen kurzen Leitfaden an die Hand geben, wie du deinem Pferd helfen kannst, wenn es Sattelzwang hat, wollen wir dir Ursachen nennen, die den Sattelzwang auslösen können.

  • Sattelzwang durch schlechte Erfahrungen
  • Einen unpassenden Sattel
  • Durch gesundheitliche Faktoren

Daher bleibt immer zu bedenken, dass du, wenn die folgenden Schritte nicht helfen, einen Tierarzt einschalten solltest.

Daneben haben wir sehr gute Erfahrungen mit Osteopathen gemacht, die ganzheitlich das Pferd mit all seinen Muskeln, Nerven und selbigen Zusammenhängen verstehen und dein Pferd genau durchchecken.

Durch den Sattelzwang können bei deinem Pferd körperliche Probleme entstanden sein, die gelöst werden müssen. Ebenso kann ein nicht gut trainiertes Pferd keinen Reiter tragen, auch hier könnte eine Ursache liegen.

Mögliche Ursachen für Sattelzwang sind daher:

  • Schlechte Erfahrungen mit dem Sattel / dem Aufsatteln / dem Gurt / dem folgenden Reiten
  • Untrainierte Rückenmuskulatur
  • Verspannte Muskulatur
  • Unpassender Sattel – zu eng/zu breit/drückt in Dornfortsätze – zu lang/…
  • Schmerzen des Pferdes durch den Sattel/den Gurt/ die verspannte Muskulatur/ …

Du siehst, die Ursachen können aus den verschiedensten Richtungen kommen und manchmal in der Vergangenheit deines Pferdes liegen, manche dagegen kannst du jetzt beheben, um deinem Pferd mit dem Sattelzwang zu helfen.

Es ist wichtig, dieses Problem ganzheitlich zu betrachten, da isolierte Ursachen zu beheben – wie wir es gerne im Stall gesehen haben – das bedeutet, du verbietest deinem Pferd beispielsweise das in die Luft schnappen beim Satteln – nicht den wahren Grund auflösen und damit für dein Pferd keine nachhaltige Lösung bieten.

Was kann man bei Sattelzwang tun und wie kann man Sattelzwang beheben?

Sobald du die genannten Symptome beobachten kannst, ist unser Appell an dich: ignoriere diese Anzeichen nicht, denn dein Pferd versucht dir etwas zu sagen!

Viele Reiter satteln extra schnell und gurten im Eiltempo, da die Symptome sich nur beim Satteln zeigen. Ist der Gurt jedoch erst mal fest gegurtet, ist das Pferd wieder ganz lieb.

Dies ist ein absoluter Trugschluss! Hier liegt ebenfalls Sattelzwang vor und es ist unsere Pflicht, unseren Pferden so gut es geht zu helfen. Wir können die Situation verbessern, sodass sich der Sattelzwang auflöst und ein entspanntes Satteln wieder möglich wird.

Generelle Themen, die du bei Sattelzwang sofort klären lassen musst sind:

  • Sattelpassform
  • Gesundheitlicher Check-Up mit Ostepath/Chiropraktiker
  • Verwendeter Gurt – Form, Material, Dehnbarkeit

Wie du das Aufsatteln pferdefreundlicher gestaltest, erklären wir dir in den folgenden Abschnitten. Die folgende Aufstellung soll dir helfen, das Problem Sattelzwang anzugehen, um deinem Pferd das Thema Satteln wieder so angenehm wie möglich zu machen:

Schritt 1 – Die Ausrüstung anpassen

Um die folgenden Schritte erfolgreich meistern zu können, musst du deinen Sattel als auch deinen Gurt eingehend prüfen lassen haben. Möglicherweise brauchst du einen anderen Sattel, der den anatomischen Gegebenheiten deines Pferde besser passt.

Zu diesem Thema haben wir hier auf unserem Blog viele Beiträge, die dir bei dieser Frage helfen können.

Das Thema Gurt ist auch ein sehr wichtiges: Wir haben bei unseren Pferden sehr gute Erfahrungen mit anatomisch geformten Gurten gemacht. Die starren, aus Stoff bestehenden Gurte, die keine anatomische Formung und eine Geleinlage oder Ähnliches haben, neigen dazu, sich beim Reiten an den Vorderbeinen zusammenzuziehen.

Dieser Sattelgurt ist zu kurz – gerade das erste Loch der Gurtstrupfen erreicht und der Ellenbogen drückt massiv gegen den Sattelgurt.

Der Gurt wird während des Reitens für dein Pferd immer unangenehmer. Die Gurtlage spielt beim Thema Sattelzwang ebenfalls eine große Rolle – investiere daher in einen guten, anatomisch geformten Gurt.

Unsere Stute Dubi hat einen lauten Seufzer von sich gegeben, als wir ihr ihren neuen anatomisch geformten (und leider sauteuren) Gurt angelegt und gegurtet haben – daher eine ganz klare Empfehlung an dieser Stelle.

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Jetzt aber zu den konkreten Schritten, mit denen du deinem Pferd beim Thema Sattelzwang helfen kannst:

Schritt 2 – schaffe eine entspannte Atmosphäre

Zunächst gilt der Grundsatz, dass du eine möglichst entspannte Situation schaffst.

Um am Sattelzwang zu trainieren, solltest du daher Ruhe haben und deine Anspannung loslassen, die auch du wahrscheinlich aufgebaut hast, da du erwartest, dass dein Pferd sich gleich wieder anspannt, beißt oder womöglich tritt.

Entschleunige das Aufsatteln daher und lass dir etwas mehr Zeit bei der Fellpflege und gönne deinem Pferd eine Krauleinheit. Gerne auch unter dem Bauch, das heißt, an Stellen, an denen es, sobald der Gurt anliegt, anfangen würde Symptome von Sattelzwang zu zeigen.

Hiermit vermittelst du deinem Pferd ab jetzt das Gefühl, dass es sich nicht sofort anzuspannen braucht, sobald du an der Gurtlage putzt.

Taste dich Stück für Stück vor, bis dein Pferd sich entspannt und dir die nächsten Zentimeter freigibt.

Schritt 3 – Negative Konditionierung in positive Umwandeln

Dein Pferd hat eine Verknüpfung in seinem Langzeitgedächtnis – Satteln ist ganz furchtbar. Diese hat sich manchmal über Jahre und viele Erfahrungen aufgebaut. Es gilt nun diese Konditionierung aufzubrechen, um den Vorgang des Satteln wieder positiv zu belegen.

Du kannst für das kommende Training auf alternative Sattelformen, wie beispielsweise einen Fellsattel oder ein Reitpad umsteigen. Hier bestehen keine schlechten Erfahrungen und es wird für euch einfacher, den Sattelzwang zu durchbrechen.

Lege vorerst keinen Sattel und auch keinen Gurt auf, sondern nimm noch nicht konditionierte Gegenstände, wie zum Beispiel ein Fellpad und einen Elastikgurt (hier ist auf eine ausreichende Dehnbarkeit zu achten).

Fange an dich deinem Pferd zu nähern – sobald es anfängt sich anzuspannen, bleibe an genau deiner Stelle stehen und warte bis es sich entspannt. Dann löst du die Situation auf und machst auf dem Absatz kehrt.

Dein Pferd lernt – ich verspanne, dann bleibt mein Mensch dort stehen. Ich entspanne, dann kann ich diese Situation beherrschen und mein Mensch geht.

Lege nun das Fellpad sehr langsam und vorsichtig auf den Rücken deines Pferdes – genauso verfährst du beim Gurt: möglichst behutsam anlegen, nicht sofort ganz stramm angurten.

Immer wenn dein Pferd sich entspannt und die Sattelzwangsymptome nicht zeigt, loben und die Situation beenden – Pad und Gurt sofort weg vom Pferd. So lernt dein Pferd, ich brauche mich nicht zu verspannen.

Das Thema Sattelzwang bedeutet für dich, dass du in kleinen Schritten vorgehen musst, sofort lobst, wenn dein Pferd beim Satteln und Gurten keinerlei Symptome mehr zeigt.

Die Herangehensweise ist die sogenannte positive Konditionierung – dein Pferd verhält sich so, wie du es dir wünscht, dann loben und Situation beenden. Du legst das Reitpad auf und dein Pferd fängt an zu beißen – ignoriere das Verhalten und warte, bis dein Pferd aufhört und sich wieder entspannt. Sobald es entspannt, loben und alles noch mal von vorne.

Nicht vergessen: Das Training immer mit einem positiven Erlebnis abschließen. Dann behalten du und dein Pferd das Satteln als etwas Positives in Erinnerung.

Sei nicht ungeduldig, es kann Wochen bis Monate dauern, bis du wieder gut und entspannt satteln kannst. Gehe immer nur in ganz kleinen Schritten vor.

Was tun bei Sattelzwang beim Reiten?

Viele von euch haben Pferde, die auch beim Reiten Sattelzwang zeigen. Da wird beim Gurten von oben in die Reitstiefel gebissen oder in die Luft geschnappt.

Leider wird auch der Sattelzwang beim Reiten ähnlich wie der Sattelzwang am Boden eher als lästiges Übel gesehen, dass man dem Pferd aberziehen muss. Beim Sattelzwang beim Reiten gelten die gleichen Herangehensweisen und Grundlagen, die auch wir euch bereits geschildert haben.

Ihr habt den Sattel angepasst, einen besseren Gurt gekauft und einen Osteopathen auf euer Pferd gucken lassen. Dann geht ihr genauso wie vom Boden aus Schritt für Schritt beim Reiten vor.

Als Beispiel nehmen wir hier das Thema angurten vom Sattel aus. Sobald deine Hand den Gurt auch nur berührt, fängt dein Pferd an verrückt zu spielen.

Gehe also langsam vor: beuge dich nur nach vorne – sobald dein Pferd anfängt sich zu verspannen, verharre in dieser Position, entspannt es sich, dann lobst du und beendest die Situation, indem du dich wieder aufrecht hinsetzt.

So gehst du in kleinen Schritten vor, bis du es schaffst, behutsam erst die Gurtstrippe in die Hand zu nehmen, dann vorsichtig einen Zentimeter nachzugurten, wieder lockern, ein Loch nur nachzugurten – und so weiter und so fort.

Wenn du dir die Zeit nimmst, hier gründlich und langsam zu trainieren, ist es möglich dein Pferd von seinem Sattelzwang zu befreien oder zumindest seine Anspannung deutlich zu reduzieren, sodass eine angenehmere Zusammenarbeit stattfinden kann.

Unser Tipp am Ende

Wir wir ja in vielen Beiträgen schon erläutert haben, haben wir kein großes Glück mit Sätteln gehabt und schon sehr viele Sättel probiert.

Dadurch waren wir gezwungener Maßen auch immer wieder einige Zeit sattellos – und diese Zeit war für unsere Ponys immer eine sehr entspannte und lockere Zeit, die wir mit Sattel meist nicht in diesem Umfang erreichen konnten.

Daher ist es nicht wirklich schlimm, wenn du während deiner Sattelzwang-Trainingszeit auch einige Zeit mal ohne Sattel reitest.

Damit dein Pferd seine Rückenmuskulatur wieder entspannen kann, bietet sich auch klassisches Training an: sehr effektiv ist Training am Berg. Läuft dein Pferd bergauf und bergab, arbeitet die Muskulatur gut mit und wird stärker, um dich und den Sattel tragen zu können. Abwechslung im Training und gezieltes Krafttraining hilft dir bei Sattelzwang ebenfalls gut weiter!

Geduld ist das A und O – die Folgen eines unpassenden Sattels können für dein Pferd gravierend sein!

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