Welches Sattelkissen für welches Pferd?

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Der größte Bereich eines Sattels, die Sattelkissen, liegen auf dem Pferderücken auf. Sie können Segen und Fluch zugleich sein. Einerseits soll das Reitergewicht gleichmäßig verteilt werden und andererseits soll unter dieser permanenten Belastung ein guter Druckausgleich stattfinden.

Welches Sattelkissen passt auf welches Pferd? Je nach der Ausbildung der Sattellage müssen die richtigen Sattelkissen gewählt werden: Bananenkissen eignen sich für kurze, geschwungene Rücken, Keilkissen sind ideal für längere, gerade Rücken.

Welche Funktion erfüllen Sattelkissen?

Der Sattelbaum ist ein starres Konstrukt, dass dem Sattel seine Form gibt. Es ist wie eine Art Skelett. Ohne eine ausreichende Polsterung wäre der Sattelbaum auf dem Sattel für dein Pferd sehr unbequem.

Dein Gewicht und auch das Gewicht des Sattels muss bestmöglich auf dem Pferderücken verteilt werden. Dieser Gewichtsabtrag wird durch die Sattelkissen gewährleistet.

Sattelkissen vergrößern die Auflagefläche auf dem Rücken deines Pferde und helfen so zu einer besseren Verteilung.

Der Rücken deines Pferdes kann nur in einem sehr kleinen Bereich überhaupt Gewicht tragen. Dieser Bereich sollte von einem passenden Sattel so effektiv wie möglich genutzt werden. Dabei helfen die passenden Sattelkissen.

Je nach Sattellage deines Pferdes solltest du die passenden Sattelkissen wählen. Die zwei bekanntesten Kissenarten stellen wir dir jetzt genauer vor:

Bananenkissen: ideal für kurze, geschwungene Rücken

Das Bananenkissen hat seine Form von der Banane – ein kurzes, dem Sattel folgendes Kissen, dass den Schwung des Sattels mit aufnimmt. Bananenkissen laufen nicht weit in den Rücken hinein und sind so für geschwungene Rücken geeignet.

Hat dein Pferd eine kurze Sattellage, dann solltest du ebenfalls Bananenkissen ausprobieren. Diese laufen aus dem Rücken heraus und liegen nicht in einem Bereich auf, der auf keinen Fall mehr mit dem Gewicht des Sattels belastet werden sollte.

Bedenke, dass die Rückenlage nur bis in Höhe der 18. Rippe belastet werden kann. Diese kannst du an der Flanke ertasten und mit den Fingern bis zur Wirbelsäule in einem Bogen nach vorne verfolgen. Dies ergibt den Punkt, an dem die Sattelkissen auslaufen sollten – ja sogar müssen!

Hinter dem Bereich der 18. Rippe, befindet sich die empfindliche Lendenwirbelsäule, die nicht mit Gewicht belastet werden darf.

Der Sattelhersteller Euroriding hat Bananenkissen im Angebot. Wenn du dir den Sattel ansiehst, dann fällt dir auf, wie schnell das Sattelkissen von der Seite gesehen aus dem Pferderücken herausläuft. Hier* siehst du ein beispielhaftes Sattelmodell bei Euroriding, was Bananenkissen hat und damit für kurze und geschwungene Rücken tendenziell besser geeignet ist.

Keilkissen: geeignet für längere, gerade Rücken

Das Keilkissen reicht meist über den Hinterzwiesel hinaus. Damit ist diese Kissenform vor allem für längere Rücken geeignet. Ebenfalls sind Keilkissen für Pferde mit einer geraden Rückenlinie geeignet.

Keilkissen verlängern die Auflagefläche, damit der Sattel die gesamte zur Verfügung stehende Sattellage ausnutzen kann.

Bei Keilkissen ist darauf zu achten, dass das auslaufende Keilkissen nicht in die empfindliche Lendenwirbelsäule ragt oder sogar dort hineindrückt. Auch bei Keilkissen muss die Auflagefläche vor der 18. Rippe enden. Nach dieser darf das Keilkissen nicht aufliegen und kein Gewicht aufbringen.

Ein bekannter Sattelhersteller, der Keilkissen an den Sätteln hat, ist in jedem Fall die Marke Wintec. Diese Sattelkissen laufen länger in den Rücken hinein und vergrößern so die Auflagefläche, die bei längeren Rücken ausgenutzt werden sollte.

Wenn du dir einen Wintec-Sattel ansiehst, fällt dir sofort auf, wie das Sattelkissen noch hinten aus dem Sattel herausragt und auf dem Pferd aufliegen würde. Wintec-Sättel sind für viele Reiter die erschwinglichsten, kaufen kannst du diese bereits unter eintausend Euro, auch als Privatperson in Onlineshops.

Verschiedene Befestigung der Sattelkissen – welche ist für welches Pferd geeignet?

Befestigung der Sattelkissen – da gibt es überhaupt einen Unterschied? Ja, das wussten wir tatsächlich auch nicht am Anfang. Es gibt jedoch nur zwei wesentliche Unterschiede, die sehr interessant sind und wir dir daher nicht vorenthalten wollen:

  • französische Sattelkissen: nur vorne und hinten am Sattel „festgepinnt“ liegen diese nicht vollflächig am Sattel an. Bei Bewegung können die Sattelkissen besser reagieren und sich anpassen. Du kannst dies selbst merken, indem du mit einer Hand unter dem Sattelkissen hindurchfasst. Kommst du mit deiner Hand unter den Kissen hindurch, dann sind es französische Kissen. Massimo bietet solche Sattelkissen an, hier* ansehen.
  • normale („falsche“ französische) Sattelkissen: diese Sattelkissen sind vollflächig an deinen Sattel angenäht. Sie liegen damit von vorne bis hinten direkt am Sattel auf und bewegen sich nicht, wie die französischen Kissen.

Welche Befestigung solltest du jetzt wählen? Vorrangig bei der Wahl der Sattelkissen ist die Form und nicht die Befestigung. Liegt das Kissen nicht richtig auf und ragt beispielsweise in die Lendenwirbelsäule hinein, wird auch eine andere Befestigung nicht bringen.

Der Kissenkanal – worauf du zusätzlich zu den Sattelkissen noch achten solltest

Als Polsterung und Gewichtsabtrag liegen die Sattelkissen vollflächig auf dem Pferderücken auf. Neben der richtigen Wahl von Schwung, Länge und Gestalt, solltest du darauf achten, in welchem Abstand die Kissen am Sattel befestigt sind.

Als Faustformel gilt: zwischen den Sattelkissen sollte mindestens Platz für vier Finger sein.

Einige ältere Sättel haben sehr, sehr schmale Kissenkanäle, die deinem Pferd an der Wirbelsäule Druck ausüben können. Bei zu wenig Platz entsteht Druck an der empfindlichen Wirbelsäule, die für dein Pferd äußerst unangenehm und sogar ungesund sein kann.

Überprüfe die Breite des Kissenkanales immer ohne als auch mit Reiter. Meist kannst du dazu einfach selbst in den Kissenkanal hineinfassen. Alternativ kannst du dich auf eine Kiste stellen, um von hinten durch den Kissenkanal hindurchzusehen. Beim Tasten spürt man meist schnell, ob die Wirbelsäulenfreiheit durchgehend vorhanden ist oder nicht.

Welche weiteren Merkmale du bei der Sattelpassform überprüfen solltest, haben wir für dich in unserer Übersicht zusammengestellt.

Zusammenfassung – diese Sattelkissen passen für dein Pferd

Bei der Wahl der richtigen Sattelkissen solltest du die Form des Rückens deines Pferdes genauer betrachten. Wichtig sind dabei die zwei folgenden Faktoren:

  • Der Schwung des Rückens: eher gerade oder geschwungen
  • die Länge der Auflagefläche: hat dein Pferd einen kurzen oder langen Rücken

Als Grundlage der Wahl des Sattelkissens solltest du wissen, wie lang der Sattel sein darf und auf dem Rücken aufliegt. Dies ermittelst du selbst, indem du von der Flanke Richtung Bauch tastest, bis du die letzte, die 18. Rippe ertastest. Diese kannst du bis zur Wirbelsäule mit den Fingern verfolgen. In einem Bogen läuft diese weiter bis zur Lendenwirbelsäule.

Die 18. Rippe markiert den letzten Bereich, indem der Sattel aufliegen darf. Bis zu diesem Punkt darf das Sattelkissen das Gewicht des Sattels abtragen.

Dies ist auch die wesentliche Funktion der Sattelkissen: das Gewicht, welches du und der Sattel gemeinsam auf den Rücken bringen, möglichst gleichmäßig und großflächig zu verteilen. Genau in dem Bereich, der für diese Last geeignet ist.

Welche Sattelkissen sind für welchen Rücken genau geeignet?

Bananenkissen: ideal für kurze Rücken, die geschwungen sind und nach oben auslaufen. Hier folgt das geschwungene Bananenkissen dieser Form und belastet den Rücken nicht zu weit hinten.

Keilkissen: lange, gerade Kissen, die für Pferd oder Ponys in Frage kommen, die genügend Sattelauflagefläche bieten. Das Keilkissen verlängert die Auflagefläche des Sattels und nutzt damit auch bei einer kleinen Sitzfläche die gesamte Auflagefläche auf dem Rücken aus.

Die Wahl des richtigen Sattelkissens ist daher nicht zu unterschätzen und eines der vielen Puzzelteile, die zu einem für dein Pferd passenden Sattel führen!

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