5 Fragen, die du deinem Sattler stellen solltest

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Dein Sattler hat sein Handwerk gelernt und versteht einiges von Sätteln. Bei einem Vor-Ort-Termin wird er dir verschiedene Modelle zum Anprobieren geben.

Wenn du jetzt nicht genau weißt, welchen Sattel dein Pferd braucht, welche Kammerweite es ungefähr sein muss und wie du einen unpassenden Sattel erkennst, kann es dir so passieren wie uns: Du kaufst einen völlig unpassenden Sattel, der deinem Pferd mehr Leid als Freude schenkt. Und dass nur, weil du auf deinen Profi – in manchen Fällen leider eher Verkäufer – hereingefallen bist.

Darum möchten wir dir 5 Fragen an die Hand geben, die deinem Sattler zeigen, dass du informiert bist und weißt, auf was du bei einem Sattelkauf achten musst. Los geht’s:

Frage 1: Welche Kammerweite hat dieser Sattel?

Die Kammerweite ist entscheidend für die Passform deines Sattels. Eine zu große oder zu kleine Sattelkammerweite kann deinem Pferd Unbehagen bereiten. Indem du nach der genauen Kammergröße fragst, machst du deinem Sattler klar, dass dir die Passform wichtig ist.

Sollte der Sattel nicht perfekt passen – und das tut er in den seltensten Fällen – kann die Kammerweite von deinem Sattler angepasst werden. Frage daher auch nach, ob und wie weit eine Änderung der Kammerweite möglich ist.

Wenn dein Sattler sich die Zeit nimmt und dir genau nachguckt, welche Kammer du gerade auf dem Pferd liegen hast oder im Idealfall auch einmal selbst ausmisst, welche Kammerweite deinem Pferd eigentlich passt, dann sind das schon mal gute Anzeichen.

Je nach Hersteller des Sattlers gibt es andere Kammerweiten und leicht unterschiedliche Messgrößen. Eine Kammer 36 passt daher nicht von jedem Hersteller auf dein Pferd.

Je nach Satteltyp kann eine Kammer nach oben und nach unten – also verkleinert oder vergrößert werden. Dies jedoch nur in einem gewissen Rahmen. Ein guter Sattler hat diese Werte ebenso im Kopf wie die Frage, ob der Sattel sich noch auf dein Pferd einstellen lässt.

Frage 2: Wie alt ist dieser Sattel und hat das Auswirkungen auf die Anpassung des Kopfeisens?

Zu Frage 1 gibt es noch eine weitere Detaillierung, die von großer Bedeutung ist. Das Kopfeisen, dass die Kammerweite bestimmt, lässt sich nicht unendlich oft verstellen. Dies natürlich nicht bei allen Herstellern, hier gibt es auch Ausnahmen.

Weiterhin gibt es Sättel, die nicht veränderbar sind – auch dies sollte ein kompetenter Sattler wissen.

Wir möchten dir diese Frage mit an die Hand geben, da wir schon Sattel angedreht bekommen haben, die sich gar nicht mehr verstellen ließen – die Sattlerei hat gestreikt, da der Sattel einfach zu oft bereits verstellt wurde und das Material nachgeben würde.

Gute Sättel halten viele Jahre und sind deshalb auch die Investition wert. Frage 2 ist daher für alle von Bedeutung, die Ihren Sattel anpassen lassen müssen und die möglichen Konsequenzen im Hinterkopf haben.

Frage 3: Welche Sitzgröße hat dieser Sattel?

Die traditionellen Sitzgrößen nennen sich zum Beispiel 16.5 17.0 oder 17.5 und geben die Maße der Sitzfläche an.

Die Größe des Sitzes bestimmt als einer von vielen Faktoren, wie das Reitergewicht im Sattel verteilt wird. Hast du eine zu kleine Sitzgröße, könntest du zu weit hinten im Sattel sitzen und damit den Schwerpunkt verschieben. Das wird dauerhaft zu Problemen führen.

Ist die Sitzgröße zu groß für dich, hast du später Probleme mit dem Kontakt zum Pferd, dies ist jedoch nicht so gravierend wie ein Reiter, der hinter dem Schwerpunkt sitzt. Du solltest dich im Sattel frei bewegen können und nicht festgeklemmt sein.

Die Sitzgröße hängt auch damit zusammen, wie weit die Sattelkissen auf deinem Pferd aufliegen. Diese sollte nur bis vor der 18. Rippe aufliegen, denn die weiter hinten liegende Muskulatur ist für das Tragen des Sattels nicht geeignet und kann deinem Pferd Probleme bereiten.

Dies wird sich später dadurch äußern, dass dein Pferd den Rücken nicht gut aufwölbt, wenig untertreten wird und allgemein nicht gerne an das Gebiss herantritt.

Frage deinen Sattler daher genau, ob die gewählte Sitzgröße dir aber auch deinem Pferd passt und der Schwerpunkt genau da ist, wo er auch ohne Sattel wäre.

Passt die Auflagefläche für meinen Pferderücken und liegt der Sattel auf dem langen Rückenmuskel bis maximal in Höhe der 18. Rippe auf?

Frage 4: Welche Polsterung wurde hier verwendet?

Die Sattelkissen sollten im besten Fall nicht mit allerlei „Blödsinn“ befüllt sein. Wir haben schon Taschentücher und Wattepads in unseren Sattelkissen gesehen. Dies ist natürlich nicht die Regel.

Im Idealfall wird mit Naturwolle in einem Synthetikgemisch gepolstert. Diese kann sich gut setzen und schwimmt nicht auf deinem Pferd – wie man gerne sagt.

Diese Wolle passt sich nach der Polsterung mit jedem Ritt auf den Rücken deines Pferdes an und verhindert so die Brückenbildung, die zu unangenehmem Druck auf die Rückenmuskulatur deines Pferdes führt.

Heute werden Sattelkissen aber auch mit z.B. Luft befüllt. Die Füllung der Kissen entscheidet, wie anpassbar der Sattel ist und sollte daher in keinem Fall vernachlässigt werden. Wenn dein Sattler weiß, was in seinem Sattel enthalten ist, kannst du das als ein gutes Zeichen werten. Ebenfalls kann er dir dann im gleichen Zug erklären, wie der Sattel neu gepolstert wird.

Frage 5: Woran erkennen Sie, dass der Sattel passt?

Diese allgemeine Frage lässt dich und auch uns bei der Frage immer wieder etwas dazulernen. Jeder Sattler, jede Sattlerin – wir haben viele gute SattlerINNEN kennengelernt, hat ein anderes Augenmerk auf die Sattelanpassung.

Eine Anleitung, wie du selbst herausfinden kannst, ob dein Sattel passt, findest du hier.

Manchmal erlebt man jemanden, der sich gut im Thema Sattel in der Bewegung auskennt, einige kennen sich gut in der Beurteilung vom Schwerpunkt sowie der Auflagelänge des Sattels aus, sodass man immer wieder neue Anregungen erhält.

Sollte dein Sattler jedoch die Hand einfach nur auf die Sattellage pressen und etwas hin- und herschaukeln um dann festzustellen – das passt! , dann solltest du sehr misstrauisch werden. (Haben wir genauso erlebt).

Ebenfalls sollte ein erfahrener Sattler den Sattel am stehenden Pferd als auch in der Bewegung gut beurteilen können.

Ob dein Sattler gute Arbeit leistet, kannst du hier nachlesen.

Von besonderer Wichtigkeit ist es, dass der Sattel dem Pferd genügend Freiraum bietet, um den Rücken aufzuwölben.

Ein reell schwingender Rücken steht und fällt mit einem passenden Sattel, da dein Pferd an seine Grenzen stoßen wird, wenn unangenehmer Druck in seiner Sattellage ein Aufwölben unmöglich machen.

Jetzt kann ein neuer Sattel kommen!

Mit diesen fünf Fragen kannst du einiges auf deinem Sattler und eurem gemeinsamen Termin herausholen. Gute Sattler werden sich Zeit nehmen und dir alle Fragen ausführlich erklären.

Sie werden zugeben können, wenn die Anpassung nicht mehr so einfach ist, anstatt zu behaupten, dass hier noch einiges getan werden kann.

Wenn dein Sattler jedoch nur an einem Verkauf interessiert ist, solltest du vorsichtig sein. Wir haben daher immer gerne noch unbeteiligte Personen dabei, die aus einem anderen Blickwinkel beurteilen können, was der Sattel auf dem Pferd bewirkt.

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