Die Schabracke dient in erster Linie dazu, den Sattel vor Schmutz und Schweiß zu schützen. Mithilfe von Befestigungsschlaufen, lässt sich die Schabracke an den Gurtstrupfen vom Sattel befestigen.
Nun kann es aber passieren, das die Schabracke nach hinten rutscht und dabei womöglich ganz unter dem Sattel verschwindet.
Was kannst du tun?
Bevor du mit einem Anti-Rutsch-Pad versuchst, die Schabracke am Rutschen zu hindern, gilt es die Sattelpassform zu überprüfen. Du kannst auch den Bemuskelungszustand deines Pferdes überprüfen.
Eine rutschende Schabracke ist äußerst nervig. Wir gehen den möglichen Ursachen auf den Grund.
Welche Möglichkeiten habe ich, die Schabracke am Rutschen zu hindern?
Wenn du nach dem Reiten feststellst, das die Schabracke unter dem Sattel wegrutscht, kannst du einige Maßnahmen dagegen ergreifen. Deine Schabracke kann nach hinten, vorne oder zur Seite rutschen.
Die rutschende Schabracke zeigt dir eines ganz deutlich: Etwas mit der Kombination von Sattel und Schabracke stimmt hier nicht.
Wenn deine Schabracke rutscht, solltest du die folgenden Möglichkeiten überprüfen:
- Der Sattel passt nicht 100%
- Nutze ein Anti-Rutsch-Pad
- Probiere eine andere Schabracke oder Satteldecke aus
- Überprüfe den Muskelaufbau deines Pferdes
Diese Liste kann dir dabei helfen, dass deine Schabracke bald nicht mehr rutscht. Je nach Pferdetyp kannst du hier schon eine Lösung für die rutschende Schabracke finden.
Es ist für dich und dein Pferd sehr nervig, wenn du jedes Mal, nach dem Reiten oder Longieren feststellst, dass die Schabracke auf Wanderschaft geht.
Der Sattel passt nicht 100%
Deine Schabracke liegt unter einem gut angepassten Sattel genauso gut auf dem Pferderücken. Du musst dir eine Schablone vorstellen, die perfekt zugeschnitten ist.
Was kann also passieren, wenn die Schabracke unter deinem perfekt angepassten Sattel rutscht?
Mögliche Erklärung: Dein Sattel weicht doch etwas von der idealen Rückenform deines Pferdes ab. Deine Schabracke füllt sich in die leeren Stellen, an denen dein Sattel keinen Halt mehr hat.
Diese nun freie Stelle, nutzt die Schabracke zum Durchrutschen. Dorthin, wo sie wieder feststeckt.
Das kann dir passieren, wenn dein Sattel eine Brückenbildung aufweist. Was ist mit Brückenbildung gemeint?
Die Sattelkissen liegen nicht vollständig auf dem Pferderücken auf. Dein Sattel bildet vermehrte Druckspitzen im Bereich der Schulter und vor der Lendenwirbelsäule. In der Mitte entsteht eine Brücke, du kannst dies mit der Hand fühlen und manchmal auch sehen, wenn du das Sattelblatt anhebst.
Das kannst du überprüfen, indem du den Sattel ohne Schabracke und nicht angegurtet auf dein Pferd legst. Nun hebst du das Sattelblatt hoch und schaust von der Seite, ob das Licht unter den Sattelkissen durchscheint.
Wenn du Licht erkennst, solltest du deinen Sattler nochmal auf die Passform der Sattelkissen aufmerksam machen.
Eine weitere Möglichkeit bei einem nicht ganz ideal passenden Sattel ist die Kammergröße.
Eine etwas zu große Kammer bietet genug Luft, damit deine Schabracke nach hinten rutscht. Der Sattel kommt vorne näher an den Widerrist und infolge dessen hebt dein Sattel am Hinterzwiesel ab.
Deine Schabracke kann so nach hinten rausrutschen. Deswegen ist die richtige Kammergröße für dein Pferd enorm wichtig.
Nutze ein Anti-Rutsch-Pad
Wenn dein Sattel ideal angepasst ist und dein Sattler wiederholt keine Änderungen vornehmen kann, könntest du ein Anti-Rutsch-Pad ausprobieren.
Diese Pads haben Moosgummi im Bereich der Sattellage integriert. Das Moosgummi hindert deinen Sattel am Rutschen.
Aber was genau ist Moosgummi?
Viele Hersteller verwenden Moosgummi auf ihrer Schabracke. Dieses Gummi hat ähnliche Eigenschaften wie Zellkautschuk. Beiden ist gemeinsam, das sie eine geschäumte Gummiqualität haben.
Die Satteldecke von Busse * hat genau diesen Aufbau. Der Zellkautschuk auf der Satteldecke sorgt für ein stabilen Sitz des Sattels. Eine weitere Eigenschaft ist die stoßabsorbierende Wirkung.
Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Satteldecke mit Fellunterlage zu verwenden. Fell auf Fell rutscht (in den allermeisten Fällen) nicht. Du hast diese Art von Schabracke bestimmt schon sehr oft gesehen. Achte unbedingt darauf, dass das unter der Schabracke angebrachte Fell nicht zu dick ist, sonst hat dies nachteilige Auswirkungen auf die Passform deines Sattels. Auch die Widerristfreiheit sollte durch eine Fellschabracke nicht geringer werden.
Sieh dir dazu diese Satteldecke von Engel Reitsport* an, sie reduziert durch das Fell an der Unterseite das Rutschen und bietet gleichzeitig einen günstigen Schnitt zum Auskammern unter dem Sattel an:
Sollte all das noch nicht den gewünschten Effekt haben, bleibt dir noch die Wahl einer anderen Schabracke. Vielleicht liegt es am Material deiner Schabracke? Besonders die ganz dünnen, gesteppten Schabracken rutschen gerne weg. Ist das Material zu weich, neigen solche Decken dazu, sich unter dem Sattel zusammenzuknäulen. Das kann zu Scheuer- und Druckstellen führen.
Probiere eine Schabracke mit anderer Materialzusammensetzung
Die Vielfalt an Schabracken und Satteldecken ist sehr groß. Während viele Hersteller reine Baumwolle für ihre Schabracke verwenden, sind manche Hersteller auf andere Materialien umgestiegen.
In unserem Beitrag Mein Sattel rutscht auf meinem Pferd herum, halten wir für dich noch andere Tipps parat.
Nun aber nochmal zu anderen Materialien für deine Satteldecke: Einige Schabracken sind aus Polyester gefertigt. Polyester bietet im Vergleich zu Baumwolle für dein Pferd keinen Vorteil.
Gerade bei Polyester kommt dein Pferd mehr zum Schwitzen. Das Material nimmt nicht genügend Feuchtigkeit auf und schon kann es passieren, dass die Schabracke anfängt zu rutschen.
Ziehe immer eine Schabracke aus Baumwolle vor.
Dann bietet sich noch eine Schabracke aus Lammfell oder eine andere Art von Tier- und Kunstfell an. Das Lammfell ist um einiges dicker, als eine normale Schabracke. Fell auf Fell ist normalerweise weniger rutschig, als die Kombination anderer Materialien. Probiere es doch gleich einmal aus!
Verwende eine Lammfellschabracke – Welche Eigenschaften hat meine Lammfelldecke?
Wir haben uns informiert, was positiv an einer Lammfelldecke für Pferde ist:
- Lammfell wirkt kühlend auf das Pferd, unter einer Lammfelldecke wird dein Pferd auch schwitzen, aber sich die Hitze besser verteilen
- Besserer Temperaturausgleich – Schweißnass wird dein Pferd unter einem Lammfell nicht werden
- Fell auf Fell scheuert nicht – hattest du bisher Probleme mit scheuernden Satteldecken oder Schabracken kann Lammfell die Lösung sein
- Der Druck kann sich verteilen und wirkt stoßabsorbierend
- Förderung der Durchblutung durch fehlende Elektrostatische Aufladung der Pferdehaut, wie es bei Synthetik der Fall ist. Dadurch entspannt sich die Muskulatur besser.
All diese Eigenschaften sind doch großartig! Dein Pferd erfährt ein Mehr an Komfort und du tust deinem Pferd auch noch etwas Gutes, wenn du Lammfell verwendest.
Daneben stehen die Nachteile, die eine Lammfellschabracke mit sich bringt. Diese haben mit dem Stoff an sich nichts zu tun, sondern mit der Auswirkung auf die Passform des Sattels. Zusammengefasst kann die Lammfelldecke deinen Sattel negativ beeinflussen, wenn das Fell zu dick ist und rundherum an der Decke angebracht wurde.
Welches Lammfell soll ich nehmen?
Lammfell ist nicht gleich Lammfell. Im Handel findest du das echte Lammfell mit seinen positiven Eigenschaften, weshalb Lammfellunterlagen eigentlich verwendet werden.
Künstliches Lammfell* sieht optisch ähnlich aus, unterscheidet sich jedoch vom echten Lammfell durch seine Eigenschaften. Wir glauben, dass man synthetische Fasern auch meistens fühlt, riecht oder sehen kann und so schnell einen Unterschied feststellt. Ein Pluspunkt an der künstlichen Variante ist natürlich der geringere Preis und kein tierisches Produkt.
Besonders nach einem Waschgang kannst du den Unterschied zwischen dem echten und dem künstlichen Fell feststellen. Während echtes Lammfell völlig natürlich bleibt und gerade die Haut eine richtige Einheit mit dem Fell behält, kann beim künstlichen Fell schon mal eine Ecke ausreißen. Echtes Lammfell behält seine bauschige und flauschige Eigenschaft länger und fühlt sich beim Hineingreifen voller an, als der künstliche Ersatz.
Überprüfe den Muskelaufbau deines Pferdes
Gerade Jungpferde haben eine noch nicht so gut trainierte Muskulatur, wie ältere, im Training stehende Pferde. Du solltest dir daher die Bemuskelung deines Pferdes anschauen.
Der Sattel sollte auf einem bereits gut bemuskeltem Rücken angepasst worden sein. Je knochiger die Struktur im Bereich der Rückenlinie, desto schwieriger sitzt der Sattel, wenn dein Pferd durch gutes Training wieder aufmuskelt.
Ein zu weites oder zu enges Kopfeisen, kann dir die Muskulatur ungünstig beeinflussen. Das Kopfeisen drückt auf die vorderen Muskelpartien. Diese muss dein Pferd frei bewegen können. Gerade ein locker schwingendes Pferd wird verhaltener laufen, wenn die Ende vom Kopfeisen in die Schulter drücken.
Die Muskulatur deines Pferdes kannst du an der Longe, im bergigen Gelände und mittels Seitengängen positiv beeinflussen.
Vielleicht hilft es dir auch, eine Pferde-Physiotherapeutin zu holen, die dein Pferd auf Blockaden und Verspannungen überprüft. Mitunter versteckt sich eine Verspannung und dein Pferd kann nicht so locker, wie es sonst gerne würde, mitarbeiten.
Du siehst also, wenn die Schabracke unter dem Sattel rutscht, können die verschiedensten Lösungsansätze der Schritt in die richtige Richtung sein.
Fazit Schabracke rutscht nach hinten
Deine Schabracke rutscht und du hast jetzt mehrere Möglichkeiten, dem Rutschen ein Ende zu bereiten.
Die erste Wahl wäre, deinen Sattel nochmal dahingehend zu prüfen, ob er wirklich richtig passt. Dein Sattler sollte nochmal alles überprüfen, vom Kopfeisen über die Auflagefläche der Sattelkissen und bis zum Schwerpunkt des Sattels.
Mit einem Anti-Rutsch-Pad unter dem Sattel kannst du dem Wegrutschen der Schabracke auch vorbeugen. Eventuell musst du aber auch nur eine andere Schabracke nutzen. Das geeignete Material sollte immer Baumwolle sein.
Lammfell als Unterlage bietet sich auch an, wenn du die Eigenschaften von Lammfell besser findest. Fell auf Fell ist nicht so rutschig wie andere Stoffe auf dem Pferdefell (wer schon einmal mit normaler Hose ohne Sattel geritten ist, weiß wie rutschig das werden kann).
Zu guter letzt kannst du einen Blick auf die Muskulatur deines Pferdes werfen. Dein Augenmerk sollte auf eine gleichmäßige Muskulatur gerichtet sein. Durch gezieltes Training kannst du deinem Pferd helfen, Defizite in der Muskulatur auszugleichen.