Du hast einen gebrauchten Sattel, den du verkaufen möchtest und überlegst nun, wie du das am einfachsten machen kannst und welche Möglichkeiten du dabei hast. Wir haben bereits einige Sättel wieder verkaufen müssen und sind dabei auch auf die Möglichkeit gekommen, einen Sattel auf Kommission zu verkaufen.
Bevor du diesen Verkaufsweg nimmst, möchten wir dir erklären, auf was du achten solltest, die Vor- und auch Nachteile sowie unsere Erfahrungen. Zuerst aber gehen wir der Frage nach – was heißt denn jetzt eigentlich auf Kommission verkaufen?
Auf Kommission verkaufen – so geht’s
Möchtest du einen gebrauchten Sattel verkaufen bietet sich die Möglichkeit, deinen Sattel an ein Reitsportgeschäft, einen Sattler oder sonst ein Unternehmen zu verkaufen, was den Verkauf deines Sattels übernimmt.
Diese Art „Sattelmakler“ verkaufen für dich deinen Sattel und erhalten von dir im Gegenzug einen Anteil des Kaufpreises. Üblich sind hier um die 10 – 20 % des erzielten Kaufpreises.
Der Verkauf des Sattels erfolgt so, wie das Geschäft oder der Sattler dies tun möchten. Einige werden deinen Sattel in ihrem Reiterladen anbieten und ausstellen. Sattler werden deinen Sattel zu Probeterminen im Auto haben und diesen verschiedenen, interessierten Käufern versuchen anzubieten.
Das ist bereits das ganze Konzept des Verkaufes auf Kommission. Wir möchten dir noch weitere Infos mitgeben, die dir bei der Entscheidung helfen könnten, wie du deinen gebrauchten Sattel verkaufst.
Mit welchem Verkaufspreis kann ich rechnen?
Im Vorfeld kannst du den Marktwert deines Sattels prüfen. Wenn du in den einschlägigen Kleinanzeigen nach deinem Modell suchst, wirst du bestimmt fündig.
Je nach Alter, Modell und Extras wird dein Sattel zu unterschiedlichen Preisen angeboten. Es ist auch entscheidend, welche Abnutzungserscheinungen dein Sattel hat und ob diese Art von Sattel auf viele andere Pferde passen könnte.
Je spezieller dein Sattel gebaut wurde, desto schwieriger kann es sein, einen Käufer zu finden.
Besonders Sonderanfertigungen auf Maß sind mit ganz viel Glück nach vielen Jahren doch noch zu verkaufen.
Wir haben da zwei gute Beispiele für dich. Unser erster Sattel war ein Dressursattel von Prestige, Top Dressage für 1500€. Unsere Sattlerin zeigte uns viele Schwachstellen, dass dieser Sattel absolut ungeeignet ist für unser Pony. Bei ihr konnten wir diesen Sattel gegen ein Modell von Massimo tauschen. Sie gab uns 700€ für den Prestige Sattel und konnte den Sattel also mit deutlich mehr Gewinn weiterverkaufen.
Mit unserem Massimo Sattel hatten wir bald darauf auch einige Schwierigkeiten feststellen müssen und nun wollte unsere Sattlerin uns bei erfolgtem Verkauf nur 500€ geben. Das war uns eindeutig zu wenig Geld. Über mehrere Monate haben wir unseren Sattel dann zum Verkauf angeboten und tatsächlich 800€ dafür bekommen.
Wer nimmt meinen Sattel gegen Kommission?
Bei uns verkaufen einige Reitsportgeschäfte in der Umgebung Sättel auf Kommission. Einige Sattler fahren mit ihrem Sattelbus zu den Kunden und andere stellen Ihre Kommissionssättel nur im Ladengeschäft aus.
Wir kennen einige Sättel, die in diesen Geschäften schon sehr lange hängen. Wenn du an einem schnelleren Verkauf interessiert bist, ist es sinnvoll einen Sattler mit viel Kundschaft zu haben. Wenn das Einzugsgebiet von deinem Sattler größer ist und über mehrere Bundesländer hinaus geht, besteht für dich eher die Chance, das er deinen Sattel verkauft.
Es ergeben sich mehr Pferde-Reiter-Paare, denen dein Sattel passen könnte. Natürlich ist dies abhängig vom Zustand und der Nachfrage.
Eine weitere Möglichkeit sind Kommissionshändler, die du im Internet findest und die überregional deinen Sattel vertreiben. Hier werden manchmal auch höhere Margen als in deinem Reitsportgeschäft vor Ort verlangt.
Vor- und Nachteile beim Verkauf auf Kommission
- Vorteil: Du hast keinen Aufwand mit dem Verkauf und musst nur einen Verkaufspartner finden.
- Nachteil: Du erhälst nur einen Anteil des Verkaufpreises. Wenn du selbst verkaufst, kannst du gegebenenfalls mehr herausholen, weil du den ganzen Kaufpreis bekommst.
- Vorteil: Dein Sattel wird fachmännisch eingeschätzt hinsichtlich Verkaufspreis, Zustand und Änderungen der Sattelkissen oder der Kammerweite, die möglich sind.
- Nachteil: Es kann unter Umständen relativ lange dauern, bis dein Sattel verkauft wird. Je nach dem, an wen du deinen Sattel verkaufst.
Wir haben bisher keinen Sattel direkt auf Kommission verkauft, waren aber schon oft kurz davor. Meist haben wir uns aus dem Grund dagegen entschieden, dass wir unseren Sattel selbst für mehr Geld verkaufen konnten.
Wer sich jedoch keine Mühe mit dem Verkaufen machen möchte, für den ist dies der richtige Weg. Sobald dein Sattel auf Kommission verkauft ist, kannst du dich einem neuen Sattel zuwenden und brauchst, bis du dann das Geld deines verkauften Sattels erhältst, dir keine weiteren Gedanken zu machen.
Worauf sollte man beim Verkauf auf Kommission achten?
In unserem Stall ist es anderen bereits passiert, dass sie das vereinbarte Geld nie erhalten haben. Dem ist durch die schriftliche Fixierung – auch in einem Vertragsstück – gut vorzubeugen. Da wir keine Rechtsberatung geben können, empfehlen wir dir ganz allgemein, nicht auf mündliche Abmachungen zu vertrauen.
Zusätzlich solltest du dir, wie schon beschrieben, im Klaren sein, wie lange du auf den Kaufpreis deines Sattels warten willst und ob du dies im Zweifel doch lieber selbst machen möchtest. Ein Hinweis könnten im Reitsportgeschäft Sättel sein, die dort bereits mit einer Staubschicht überzogen sind und mehrere Monate dort liegen.
Das ist doch nichts für mich – ich will lieber selber verkaufen!
Bevor du einen Sattel in Kommission gibst, macht es Sinn, wenn du zuerst probierst, deinen Sattel selbst zu verkaufen. Folgende Möglichkeiten kannst du dabei versuchen:
- Verkauf über Kleinanzeigenportale. Stell eine Anzeige mit aussagekräftigen Fotos sowie den wichtigsten Eckdaten, wie Kammerweite, Sitzgröße und Hersteller, zusammen.
- Höre dich in deinem Stall um oder inseriere an eurem eigenen schwarzen Brett.
- Trete Sattel-Gruppen in sozialen Netzwerken bei. Wenn du einen speziellen Sattel verkaufen möchtest, findest du hier am schnellsten die richtigen Käufer.
Wenn du selber deinen Sattel verkaufst, wirst du womöglich nicht den Preis erhalten, den du damals für diesen Sattel bezahlt hast. Hier ist es sinnvoll, sich Anzeigen von ähnlichen Sättel anzuschauen, die verkauft werden. Bei diesen kannst du gucken, wie hoch der Verkaufspreis ist.
Am Anfang steigst du dann leicht unter diesem Preis ein. Das aber nur, wenn es kein Schnäppchen werden soll. Der Preis ist ein sehr wichtiges Argument. Verkaufst du selber, wird es viele Käufer geben, die den Preis runter handeln möchten. Kalkuliere deswegen gleich in deinen Verhandlungspreis eine Spanne ein, die du dem Käufer noch nachlassen kannst.
Solltest du nach einiger Zeit keinen Erfolg haben und nicht mehr weiter aktiv deinen Sattel verkaufen wollen, probiere das Verkaufen auf Kommission.
Zur Preiseinschätzung kannst du dich bei Ankäufern erkundigen, wie viel diese dir bieten würden, um dann deinen Preis zu finden.
Wir wünschen dir viel Spaß und Erfolg beim Sattelverkauf!